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B-Juniorinnen: Ballfreunde 2:1 gegen FC

Ballfreundinnen gewinnen Finale ohne Trainer


In Abwesenheit ihrer erkrankten Trainerin Elena Köhler und ohne sechs Stammspielerinnen setzten sich die B-Juniorinnen der Ballfreunde im Finale der Stadtmeisterschaft mit 2:1 gegen den FC durch. Kapitänin Sophie Abel trommelte heimlich die Mannschaft zusammen und führte die stark ersatzgeschwächte Elf zum Stadtmeistertitel.
Der Eindruck täuscht: Auch wenn FC-Stürmerin Nelia Costa (r.) hier das Kopfballduell gewinnt - am Ende setzten sich die Ballfreundinnen um Martha Szubiak (l.) mit 2:1 durch.

Das Spiel in Kürze:
Ballfreunde: Elin Weisel - Josefa Lechner, Sophie Abel, Martha Szubiak, Anna Falk - Paulina Pohl, Joana Brinkmöller, Jaqueline Höfer, Katharina Wünsche - Verena Bürk, Jennifer Buzanski
FC: Alice Brinkmann - Lena Schöpf, Ruth Schneider, Patricia Löchter (72. Felicitas Fröhlich), Ayse Cakir - Mareike Gruber, Lotta Schwelik (41. Nora Kobura), Nadine Simpelmann, Franziska Eidam - Finja Schröer (50. Mia Bode), Nelia Costa

Schiedsrichter: Mirko Maravalenta

Tore: 0:1 (1.) Finja Schröer, 1:1 (72.) Jennifer Buzanski, 2:1 (78.) Verena Bürk
Trainerin Elena Köhler wollte das Finale schon absagen, nachdem fünf Stammspielerinnen krank von ihrer Klassenfahrt zurückgekommen waren. „Die eine oder andere Verletzte noch dazugerechnet, wären wir nur noch auf neun einsatzfähige Spielerinnen gekommen“, sagte sie gegenüber dem Stadtanzeiger. „Außerdem hätte ich so kurzfristig auch niemanden mehr gefunden, der die Mädchen betreut.“
Spielführerin Sophie Abel (14) war eine der wenigen Gesunden und wollte trotz der vielen Ausfälle unbedingt antreten. „Wir haben so darum gekämpft, dass wir ins Finale kommen“, erklärte sie. Es ging nicht ohne einige Lügen, gibt sie zu, immer wieder musste sie so tun, als würde sie im Auftrag ihrer Trainerin handeln, wenn sie die Trikots aus dem Vereinsheim holte und den Spielbericht ausfüllte. Auch die Eltern zweier Spielerinnen aus der E- und F-Jugend, die sie mitnahm, um nicht in Unterzahl antreten zu müssen, ahnten nicht, dass die Mädchen auf eigene Faust zum Finale fuhren.
Unter diesen Umständen gegen den FC, gegen den sie in der Liga beide Spiele verloren, klarer Außenseiter, lagen die Ballfreundinnen, bei denen Mittelfeldspielerin Elin Weisel für die an der Hand verletzte und deshalb nur im Feld einsatzfähige Torhüterin Martha Szubiak zwischen die Pfosten rückte, fast schon folgerichtig bereits nach weniger als einer Minute hinten. Nach einer Flanke von Franziska Eidam sprang Finja Schröer höher als Martha Szubiak und köpfte zum 1:0 ein.
Anschließend versäumten es die FC-Mädchen jedoch, ihre Überlegenheit in weitere Tore umzumünzen, und die Ballfreundinnen erinnerten immer wieder mit kleinen Spitzen daran, dass sie noch längst nicht geschlagen waren.
Acht Minuten vor dem Ende wusste FC-Verteidigerin Ruth Schneider sich nach einem lange Pass von Sophie Abel gegen die erst achtjährige Verena Bürk nur mit einem Trikotzupfer zu helfen, und nachdem Sophie Abels Freistoß zunächst noch von Patricia Löchter leicht abgefälscht worden war, drückte Jennifer Buzanski den Ball mit dem Kopf über die Linie.
Den im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen Siegtreffer zwei Minuten vor dem Ende der Partie leitete Lena Schöpf mit einem Katastrophen-Rückpass ein, der ihre Torhüterin Alice Brinkmann zwang, den Einwurf für die Ballfreundinnen herzugeben. Nach der Hereingabe von Paulina Pohl konnten Ruth Schneider und Alice Brinkmann trotz deutlicher körperlicher Überlegenheit nicht verhindern, dass Verena Bürk im Fallen den Ball mit sich über die Torlinie nahm.
„Es war ein Sieg des Willens“, konstatierte FC-Trainer Frank Bauer nach der Finalniederlage. „Meine Mädchen habe ihre Gegnerinnen unterschätzt, und vor dem, was die Ballfreunde heute geleistet haben, kann man nur den Hut ziehen.“
Konsequenzen für ihr eigenmächtiges Handeln hat Sophie Abel übrigens nicht zu befürchten. „Eigentlich müsste ich ihr den Kopf abreißen“, sagt ihre Trainerin lachend. „Aber wer so Stadtmeister wird, der hat alles richtig gemacht.“ Dem schließen wir uns voll und ganz an. Chapeau!
Auch wenn es sich bei einem Roman eigentlich von selbst versteht, muss ich darauf hinweisen, dass der Zeitungsartikel natürlich fiktiv ist. Die beiden Mädchen auf dem Foto sind Models, heißen in Wahrheit ganz anders und stehen in keinerlei Beziehung zum Titel und Inhalt des Romans 11 laufen trotzdem auf und dem zugehörigen fiktiven Zeitungsartikel. Das Copyright für das Foto liegt bei iStock.com/IPGGutenbergUKLtd.